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Peter Köck

Peter ‘Pjotr’ Köck, geboren am 2. 10. 1949 in Pöllau, Steiermark, lebte in Graz, Studium Psychologie/Philosophie, Dissertation über ‘Nahwahrnehmung’, Jazz-Trompeter, Bildkünstler, seit 1987 in Wien, wo er am 1.6.1989 im Donau-Oder-Kanal aus ‘unerklärter Ursache’ ertrank. Das Bild anfängt stehen, LXIV Etüden in Haiku, Gangan 1989; Das unbewältigte Wörterbuch, Gangan 1990; weitere Veröffentlichungen seit 1975 im Rundfunk, in Zeitschriften und in Anthologien, Haikus u.a. in ganganbuch 5.Artwork by Peter Koeck

Peter Köck
Foto © Sigrid Köck-Hatzmann

Die Gesamtausgabe seines Werkes sollte bei Gangan fortgesetzt erscheinen, jedoch gab und gibt es leider immer noch keine Kooperation mit den Rechtsnachfolgern des Dichters. Von Seiten des Verlages sind wir gerne weiterhin dazu bereit.

Collage von Peter Köck
(Privatbesitz Günter Brodtrager)

Rezensionen

Artwork by Peter KoeckDas Bild steht noch deutlich vor Augen: Der ertrunkene Dichter Peter Köck, damals 39, wird am 1. Juni 1989 in der Nähe von Groß-Enzersdorf aus dem Donau-Oder-Kanal gefischt. Ein Jahr später ist nun beim gangan Verlag der zweite Band einer Peter Köck gewidmeten Werkausgabe erschienen. Köck bediente sich darin permutativer Verfahren. Dabei wird ausgewähltes Wortmaterial semantischen und seriellen Veränderungen unterworfen. Das stellt Köck in die Tradition der experimentellen Literatur. Der studierte Sprachwissenschafter entlockte aber seinem (vorgeblich) Wörterbüchern entlehnten Vokabular, das er in fingierte Rede- und Argumentationsmuster einpaßte, gänzlich neue oder betont gesuchte Wendungen, die seiner Arbeit eine stark persönliche Note verliehen.

(Ronald Pohl im Standard vom 19. Dezember 1990)

Artwork by Peter KoeckEine eigenständig spontane, lustvoll verspielte Antwort auf die streng serielle Operationstechnik der Wiener Gruppe und ihrer nachhinkenden Ableger. Zu sehr war Köck ins Spiel mit Wortklang und -farbe verliebt, um sie einer strengen Konstruktion zu unterwerfen. Wo wieder andere in die Metapher auskehren, greift seine Lyrik ‘pragmatisch’ in die Alltagserfahrung und zerkaut humorvoll deren ungeschliffenes Wortarsenal. Nie degradiert die assoziative Überraschung das paronomastische Jonglieren mit dem Inhalt zur bloßen Pointe.
Peter Köck hat sich beim Schreiben wie im Leben gehen lassen, darum pulsen seine Gedichte vor Lebendigkeit. Als Leser hat man das anfeuernde Gefühl: sie werden in dem Moment, vor eigenen Augen geschrieben und bei jedem Wiederlesen neu. Die vielen falschen Töne, die eine wacklige Trompete – Musiker und Bildkünstler war er nebenbei auch – an heißen Sommertagen durch die Grazer Herrengasse geblasen hat, hier klingen sie nach. Und wer genau hinhört, der merkt, obwohl tragischerweise etwas spät: es waren die richtigen.

(Richard Stradner am 1. März 1991 in der Kleinen Zeitung)

Erinnerungen an einen früh Verstorbenen: Von Peter Köck (1949 – 1989), ein böser Bube, der schreibt, wie ein Nachfahre der Wiener Gruppe nur schreiben kann, hat der gangan Verlag ‘Das Unbewältigte Wörterbuch’ neu aufgelegt. Wie da einer mit Sprache umgeht, respektlos und provokant, ist immer auch witzig.

(A. Thuswaldner am 19. Jänner 1991 in den Salzburger Nachrichten)

Artwork by Peter KoeckDie Großverlage produzieren Maschinensemmeln, wir Kleinverleger machen das Feingebäck, behauptet Horst Gerald Ganglbauer, Kleinverleger mit Adressen in Graz, Wien und Sydney. Eines seiner feinsten Gebäcke dürfte wohl die Ausgabe der Werke des Peter Köck sein.

 

Das Bild anfaengt stehenPeter Köck

DAS BILD ANFÄNGT STEHEN

LXIV Etüden in vxc Haiku (=Hokku)
Gedichte | 8

AmazonStoreVerlag

Gangan Verlag
Wien 1989
64 Seiten
Englische Broschur
21 x 14.5 cm
ISBN 3-900530-14-9

€ 7,90

über das hokku

Artwork by Peter Koeckdu sollst das hokku wie eine mutter sprechen, die ihrem kind die geschichte vom guten mond erzählt. nämlich wie eine schöne junge mutter von einem überaus sanften schönen mond. ruhig und verträumt und mit stiller herzlicher freude in den geschlossenen augen. sie steht am fenster oder irgendauch im warmen gras der sommerlichen gärten. der wind schläft schon in den bäumen und die vögel singen nur ganz von fernher ...
... so bitte sprich das hokku.

H. C. Artmann