ReviewsDer dritte Band der aufwendig gestalteten OZlit Collection widmet sich der australischen Gegenwarts-Lyrik. Über 100 Gedichte von 80 Lyrikerinnen und Lyrikern zeugen davon, dass Australien auch in diesem Bereich The Lucky Country ist, wie Übersetzer Volker Wolf in seinem Vorwort feststellt. Staatliche Förderungsgelder sitzen hier locker (leider schon lange nicht mehr, Anmerkung des Verlegers), die Anzahl der Publikationen weißer und schwarzer Autoren beweist es. Im 20. Jahrhundert ist ein buntes Bild verschiedenster Dichtungen entstanden, sowohl was Themen, Formen als auch Sprache angeht. Angefangen bei den historischen Balladen einer Nancy Cato (Der alte Swagman) führt die nach Geburtsdaten chronologisch geordnete Sammlung bis zur provozierenden Anti-Hymne Australia einer Ania Walwicz, die über Satzspiegelbreite hinweg Klischees anhäuft. Themen aller Gedichte: das Land und das Verhältnis des Dichters zu ihm, die Konfrontation weißer Einwanderer und Aborigines, westliche Zivilisation vs. Leben mit der Natur. In der Lyrik der Aborigines steht sie an erster Stelle, bei den weißen Autoren ist vor allem die Herkunft Thema. Bezeichnend ihre Selbstironie: Was ist Australien? Drei leere Silben und kein Montmartre. (F. Paisio). Alle großen Namen sind vertreten: Die Aborigine Oodgeroo, Les Murray als in Europa bekanntester Australier, David Malouf, der Spezialist für die Frage der Herkunft etc. Den Herausgebern und Übersetzern (u.a. H. M. Enzensberger) ein großes Lob für diesen einmaligen Band! Eine Empfehlung besonders an jene, die das Land und dessen Literatur ein bisschen kennen.
Evelyn Juers, Southerly und Ralph Elliott, Canberra Times sind zwei ausführliche Rezensionen, die in australischen Medien erschienen sind. Inge Neber, Das Gedicht wurde in einem führenden deutschen Literaturmagazin abgedruckt. Noch mehr GedichteFür alle Michael Dransfield und Antigone Kefala Fans haben wir weitere Gedichte, die nicht in der Druckausgabe sind, im Literaturmagazin Gangan Lit-Mag zweisprachig veröffentlicht. |