Reinhard Schleining RAW CUT Grausamen & Liebreizer

Reinhard Schleining

grausamen & liebreizer

30 gute nacktgeschichten

 

01. herbert


der mann hieß herbert und es ging ihm gut. es ging ihm so gut, daß er die drei maß bier hintereinander hinunterkippte und sich auch nicht fragte, was er heute wohl zum essen kochen sollte. er brauchte nichts und hatte alles.
das wegwerfgeschirr, stumpf glänzend im flackernden licht des halogenscheinwerfers, wartete. es wartete, doch es kam niemand.
war ja auch kein wunder, wo der alte dave kingston gar keine lust verspürte, sich dem herd zu nähern, ging es ihm doch so gut. und wunderbar war die welt und die menschen.
er starrte in die luft – an die decke, um genauer zu sein – denn er entdeckte eine fliege, oder war es nur die scheiße einer fliege, jedenfalls entdeckte er etwas an seiner zimmerdecke und fragte sich, ob sich dieser schwarze punkt wohl vergrößerte, wenn er nicht mehr auf ihn blickte. das war natürlich nicht der fall, wie konnte er das auch tun, ein fliegendreck. und doch, als sich andrew stone daranmachte, sich eine gute, warme, mild gewürzte suppe zu kochen, beschlich ihn dieses unangenehme gefühl. irgendetwas stimmte da nicht.
tatsächlich – als er wieder ins zimmer trat, die suppe mit dem wegwerfteller in der einen hand, den polyethylenlöffel in der anderen. da erblickte er den fleck an der decke und er tropfte.
was geschieht hier, fragte sich hartmuth braue und schüttete sich vor schreck die glutheiße suppe über die hand, die den teller hielt. der schwarze fleck tropfte und die suppe tropfte von seiner hand, die, beim dritten verbrennungsgrad angekommen, gehörig zu schmerzen begann. aua, aua, dachte sich andrè michin, beruhigte sich aber sofort wieder. stand ihm doch schlimmeres bevor, noch bevor der morgen graute.
irgendwo im häuschen begann es zu surren. oje, oje, dachte sich mark milton, jetzt geht's los. wohin nur soll ich mich verkriechen. doch wußte er genau, daß er nirgends vor ihnen sicher war. an ein entkommen war also nicht mehr zu denken. doch was sonst sollte er tun. die suppe war verschüttet und konnte nun nicht mehr von ihm gegessen werden.
von den ameisen schon, die formierten sich bereits und machten auch vor der schwarzen flüssigkeit, die irgendwie blauviolett zu schimmern begonnen hatte, nicht halt. ganze schwadrone marschierten heran und verschlangen.
franklin gordon hielt sich den gekrümmten zeigefinger zwischen die zähne. obwohl er alles hatte und nichts brauchte – oder vielleicht auch gerade deswegen, wer weiß das schon – erfaßte ihn allmählich so etwas wie eine art panik oder furcht oder unwohlsein, ungeborgenheit. oder auch nur die erkenntnis, daß er langsam aber sicher ziemlich in der scheiße steckte. denn das surren hatte nicht aufgehört, nein im gegenteil, es verstärkte sich nur noch weiter und übertönte langsam aber stetig die schmatzgeräusche all dieser schrecklich fleißigen ameisen. dieser grünlich-blauschwarzen dinger, die in einer millionen-milliardenzahl auf dem hölzernen boden herumkrochen und immer mehr wurden, weil sie eine schwarze flüssigkeit, die von der decke tropfte, anlockte und die wohlige wärme einer suppe, die robert heinrich vor gut zehn minuten und vierundzwanzig sekunden verschüttete. derselbe robert heinrich, der jetzt völlig entgeistert und mit von entsetzen geweiteten augen in jene richtung starrte, aus der er glaubte, ein kontinuierlich anschwellendes surrgeräusch zu vernehmen. es wollte ihn übermannen. es war das zeichen, daß sie hier waren und ihn holten. es bereitete ihm angst. es kam immer näher.
ein eisiger wind fegte durch die räume seiner wohnung, wischte im vorüberziehen über seine haare hinweg und ließ ihn frösteln. willenlos stellte sich hendrik finstroem diesem luftzug entgegen und empfing die kraft. er nahm alles auf in seinem leib. guillaume rochin breitete seine arme weit aus. das unbarmherzige surrgeräusch durchdrang seine empfangende brust, durchbohrte sein herz, ließ es zerplatzen wie einen gummiball und streckte den starken schwachen mann zu boden, wo er regungslos liegenblieb.
einige seiner finger zuckten. schwarze, schillernde insekten, ameisen vielleicht, bemächtigten sich ihrer und zerfraßen ihre scharfen konturen. paolo singiochi blutete. und zwar tat er dies von herzen. er war nicht tot. er war betäubt. er war nicht am leben. er war bei vollem bewußtsein. er schrie. er war stumm.
er sah einen schwarzen fleck an der decke über ihm und er sah nicht hin. ein blauviolettschwarzer tropfen benetzte seine wange, rann auf seinen hals herab und verfing sich in seinem blondstumpfen haar. weitere solcher tröpfchen fielen herab auf ihn und henry cooper empfing sie alle. als einer davon in seinen weit geöffneten rachen fiel, bemerkte er den honigsüßen geschmack und entließ einen stoßseufzer aus seiner nase – kurz bevor die insekten in diese eindrangen und sich in verborgenen winkeln seines gehirns verkrochen.


02. prinzessin


da war sie, die königin der nacht, die amazone der habgierigen, die kammerzofe von großen königen. sie erschien und jedermann im saal verstummte. wer war sie, die schöne, die aus einer anderen welt zu kommen schien, fragten sich viele, darunter auch harry porter und christoph gründgens, zwei sehr sportliche manager aus der bronx. beide waren sie auf einem schlag verliebt in sie. wie konnte man sie auch nicht lieben, einen menschen mit dem charisma eines göttlichen engels.
mit hoch erhobenem haupt trat sie ein, die prinzessin und ließ die verdutzten und bewundernden gesichter dieses nachtpublikums an sich vorüberziehen. sie zuckte nicht mit einer wimper und vergaß trotzdem nicht darauf, ihre hüften mit der portion anmut zu bewegen, die die herzen von milliarden männern bewegte. sie wußte das und tat es deswegen. sie wußte bescheid über die wirkung, die wogend-bebende brüste haben – unter der weißen bluse lockend hervorschimmernd.
scharen von schönen, gescheiten und reichen männern gruppierten sich um sie. alle sie buhlten sie. um eine gunst, die als die erfüllung aller wünsche in die geschichte eingehen würde. der hiphop-rap schmetterte ihnen zoten entgegen, die dunkle beleuchtung versteckte ihre krawattennadeln und maßanzüge. ihr wallendes brautkleid raschelte rhythmisch. die prinzessin tanzte vor ihren augen und alle starrten und erstarrten sie, bis ihre genicke gefroren und aufhörten, sich zu bewegen. da plötzlich wußten sie, daß sie in eine falle gegangen waren, aus der sie wohl nicht mehr so leicht herauskommen würden.
der zauber hatte zu wirken begonnen. der laserstrahl, der die silbernen cd- scheiben zum leben erweckte, begann ein für den zivilisierten menschen unbegreifliches eigenleben zu führen. es erweckte den anschein, als wollte irgendwer oder irgendwas hier das ruder an sich reißen. war es die weiße frau, die weißhäutige, weise schönheit mit ihren kupferroten, wallend-wogenden haaren, die hier ein spielchen begann, bei dem dutzende von verzweifelten und armen menschen gezwungen wurden, mitzuspielen.
verdammt, wer war sie, fragten sich nun auch helmut hirtler und mike fielding, zwei konterrevolutionäre aus guatemala. beide bemerkten sie die starre in ihrem genick mit sichtlichem unbehagen. wollten sie ihn bewegen, ihren kopf, dann stach es ihnen dort hinten, wo die schmerzhafte stelle saß. eine stelle, die sie sich und voreinander verheimlichen wollten, weil es sich einfach nicht gehörte, über solche dinge zu reden, geschweige denn sie auszuplaudern und an die große glocke zu hängen. eine glocke, die jedoch ohnehin soeben zu läuten begonnen hatte – angetrieben vom hysterischen geplärr eines cd-scheibchens, das die wackeren dj's nicht mehr unter ihrer kontrolle hatten, das ihnen unter den fingern wegglitt und das schier unglaubliche eigenleben zu führen begann. wo ist der hammer, damit ich dieses teuflische gerät so richtig zertrümmern kann, dachten sich die zahllosen dj's und wollten es auch tatsächlich tun, machte ihnen nur die eisige bienenkönigin einen strich durch die sorgfältig erstellte rechnung. sie nämlich, die unbarmherzige, widerwärtige kreatur erschuf ein lebewesen, gebar es gewissermaßen aus ihrem fruchtbaren leib und es war das kind des satans, das kind der krawattennadeln und der hängenden krawattenschwänze. geld befruchtete ihre eingeweide – scheine, sorgfältig abgezählt und von höchst numerischem charakter – zerstörte ihr gewissen und ließ ihre schönheit verblassen und in neuem glanz erstrahlen.
mit der zeit wurde sie sklavin ihrer wollüstigen hingabe und ein weißergrautes abendkleid, unter dem aus einem ledernen miniröckchen langschmale und atemberaubende beine hervorwuchsen, umflorte ihren zarte körper dann. alabastern gebrüstet und hellauf lichtempfindlich wand er sich im rausch einer scheibe, deren entfesselter laserphallus sie beackerte, durchpflügte, mähte und erntete. er erntete musik, deren bewanntnis sich jeden gehirnes in diesem raum entzog, eingebetteter, gelähmter gehirne, die aus bodygestylten männerkörpern herauswuchsen und in der unendlichkeit des geheiligten augenblicks feststaken.
sie ließ sich gehen, hinein in ein universum, das sie zwar schon kannte, aber nur vom hörensagen. die überraschung war perfekt und kalkuliert. niemand war jetzt da, der sie retten konnte, ein strudel zog sie hinab in den sog, sie vollführte bewegungen, die die anwesenden, werten gäste an tanz erinnern konnten, die aber schon woanders waren, nämlich im gebirge der zwietracht und ohnmacht, wo ihr schwuler sohn regierte. der kleine, mickrige bastard, den sie schon so oft im geiste verwunschen hatte. er verzieh ihr nie, er war nachtragend und berechnend. er vernichtete die gelegenheiten, die sich ihm boten und die menschen, die sich darin befanden.
hilft mir denn niemand, dachte sie verzweifelt, ihre hüften verlockten mehr als je zuvor und starre, matte, geistlose, kalte gesichter von schönen, gutaussehenden, attraktiven, reichen männern begleiteten sie auf ihrem weg nach unten.
als sie ekstatisch mit ihren armen um sich schlug und dann und wann das weicherlebnis von haut und das harterlebnis der von ihr umspannten knochen in ihrem bewußtsein auftauchte, wenn diese in diesen geöffneten, hingegebenen gesichtern wie tentakel landeten, da wußte sie plötzlich, daß sie in eine falle gegangen war. aus der sie sicher nicht mehr so leicht herauskommen würde.


03. cocktailparty


das kann ja ein netter abend werden, sagte henry zu einer gegenüberstehenden dame, als er sich sein schuhband zuknöpfte. er kannte solche situationen schon zur genüge, nein, darauf war er wirklich nicht scharf. ich finde das alles wirklich zum kotzen, meinte er, verzog dabei aber sein maul zu einem grinsen, um den erfahrenen charmeur herauszukehren und um seinen worten ihren bitteren geschmack zu nehmen. schließlich wußte er ja, was er den frauen schuldig war. hatte er doch ähnliche situationen bereits abertausende male in seinem leben angetroffen und immer wollten die frauen nur eins. spaß und gute laune. zwei dinge, die er überhaupt nicht hatte. die er deswegen vorgaukeln mußte. und die er deswegen gut konnte.
also, ich finde die leute sehr nett, verschaukelte ihn die soeben erst kennengelernte dame und blickte sich bei den partygästen weitschweifig um. die wahrheit war, daß sie zwei oder zehn der niedlichen männer um einiges mehr als nett empfand, doch das wußte sie gezielt zu verheimlichen, wollte sie sich doch nicht eine der unzählig-möglichen touren vermasseln, ihr bettchen und ihr brieftäschchen gewärmt zu bekommen – heute abend, nachdem einem nach etlichen heißen cocktails und heißen flirts und heißen blicken die eisige kälte der wirklichkeit umfing. die dort draußen lauerte, wo sich das tagesgeschehen abspielte, wo einem die engsten freunde ans messer lieferten, nur um ihre miete bezahlen zu können. und man sich dafür bedanken mußte, daß sie für ein paar dollar mehr nicht selbst zum messer griffen.
henry lächelte über ihr gutgemeintes, gutgläubiges und weltverschlossenes statement hinweg, verdammt, er wird morgen wieder einen muskelkater haben an seinen mundwinkeln, er muß das lassen, das ewige grinsen, mit zweiunddreißig schon lachfalten wie ein sechzigjähriger, wo soll das noch hinführen.
er kannte sie in- und auswendig, diese miesen figuren, er könnte ihr da was erzählen, von jedem einzelnen. er wußte, wer wieviel und welchen dreck am stecken hatte. aber er war nicht zum plaudern hier. was er brauchte, war eine warme frau für sein kaltes bett. und ein paar dollar, um seine horrende miete bezahlen zu können. die würde er sich heute abend verdienen, john t. hatte ihm das schon zugesagt. alles, was er dafür tun mußte, war, einen seiner unzähligen freunde ans messer zu liefern. einen hübschen burschen, der sehr ehrgeizig war. politik war sein hobby und er schwang sich langsam aber unaufhaltsam auf dieses pferd. nur war das einigen, die einige jahre früher schon ehrgeizig gewesen waren, nicht so ganz recht. woraufhin sie beschlossen, ihn wieder abschwingen zu lassen.
henry war das allerdings gleichgültig, er mochte pferde ohnehin nie leiden. auch ob jetzt seine gesprächspartnerin bei jedem schlechten witz wieherte oder nur ihre gekonnt drapierte pferdemähne dabei zurückwarf, um durch das zurückkrümmen ihres samtfeinen halses hingabelust vorzugaukeln, war ihm nach strich und faden wirklich scheißegal. piepschnurzschnuppe, oder noch weniger.
ich werde mir einige von den köstlichen shrimpssandwiches holen gehen, meinte sie und er bekam seine beine und seine darunterliegende boxershort für einige zeit frei, um sich seiner eigentlichen aufgabe zu widmen.
sie schwebte zum opulent aufbereiteten buffet hinüber, immer bedacht, möglichst viele blicke auf ihr ruhen zu lassen, was gar nicht so einfach war, wo doch viele frauen hier das gleiche wollten und männer nun einmal nur zwei augen hatten. und nicht sechsundzwanzig. doch sie versuchte es wacker und stellte ihr hinreißendes und herzzerreißendes dekolletè zur schau und ihre makellosen, langen schwarzbestrumpften beine, mit denen sie sich schon siebenundachtzigeinhalb männer geangelt hatte, alle halsüberschwanz verliebt in sie, diese so vollendet inszenierten fortbewegungsgeräte und ein wenig auch in die farbe ihres lippenstiftes – ein mit ein wenig weiß gebrochenes kirschrot – unwiderstehlich, wenn es darum ging, einen schmallippigen, etwas zu hart ausgefallenen mund küssenswert und küsswillig aussehen zu lassen. wie würden ihre chancen erst mit dem neuen mundwerkzeug steigen, das sie nächste woche von dr. hunter appliziert bekommen würde, fand sie, denn dieser gegenwartskünstler, der ein dreifachstudium an der yale, der columbia und der oxford university mit allerhöchsten auszeichnungen und verdienstkreuzen absolviert hatte, formte jeden körper und damit auch jeden geist nach seinem eigenen gutdünken. sein laserskalpell war sein pinsel und es gab niemanden in der kunstszene, der ihm das wasser reichen konnte. kulturkritiker lobten und preisten ihn, seine werke wurden vom metropolitan museum of modern art zu gigantomanischen höchstpreisen angekauft und stehen jetzt dort herum, kriegen dreimal täglich was zu fressen vom scheißteuren museumsbuffet.
vielleicht kaufen sie auch mich an, ging ihr durch den kopf, während sie behutsam ein brötchen in ihren mund eindringen ließ. dabei mußte sie achtgeben, daß keines der ekligen shrimpsdinger an ihren lippenstift kam und ihn dadurch vielleicht verletzte. auch sollte sie mehr darauf achten, einen genießerischen ausdruck an den tag zu legen. nur zu gut wußte sie, wie das auf die männer wirkte. etwa siebenkommazweiunddreißig-mal größere aufmerksamkeit und attraktivität konnte man dadurch erreichen, das war nicht zu unterschätzen. doch gelang ihr das hierbei nie vollständig, weil es sie doch zu sehr ekelte, ankotzte, deprimierte, als daß sie jetzt den großen lust- und genußblick heraushängen lassen konnte. aber damit war natürlich nicht alles verloren, weil sie mit ihren beinen ja sowieso mit einem dreizehnkommaachtundsiebzig-mal größerem aufmerksamkeitsfaktor voranlag.
in der zwischenzeit machte henry seinen freund nach strich und faden fertig, er lieferte ihn ans messer von hungrigen wolfsmenschen, die irgendwas mit so etwas wie politik zu tun hatten und scharf waren nach leichen und nach mösen. es fiel ihm nicht sonderlich schwer, da er dessen neuen nasenrücken nicht ausstehen konnte, noch dazu, wo er ihn sich von dr. graham machen ließ. dr. graham, wie konnte er nur. das ist doch ein glatter stümper. doch was soll's, es kam ja, wie es kommen mußte. er kassierte dollars und der kassierte negativdollars. und bekam seine frau und sein luxusappartment und seine freiheit subtrahiert, indem er ins gefängnis krepierte, nachdem ihn ein paar cowboys dazu zwangen, von seinem politischen pferd abzusteigen. und ihm danach mit ihren colts ein paar in die eier schossen.
anyway, er mußte jetzt nur mehr seine eingangs kennengelernte partnerin wiederfinden und mit ihr nach hause und unter die daunendecke abzischen. ihre beine waren gold und damit auch einen fick wert, und wie sie sich die brötchen in den mund steckte. es gab zwar welche, die das besser konnten und ihn ihm dadurch beim zusehen hart werden ließen. doch zuckte er auch bei ihr hin und wieder hoffnungsvoll auf.
also los, hin zu ihr und, na, wie schmecken ihnen die brötchen und die atmosphäre hier. ist ihnen langweilig, wollen sie auf einen kleinen drink zu mir kommen, ich finde es auch schrecklich langweilig hier, usw.
schließlich lag er auf ihr und es war wirklich nicht schlecht. sie mochte es, das merkte er, weil sie so laut stöhnte und nach mehr schrie. er fühlte sich gut, er schob seinen schwanz ein und aus, er schoß seinen batzen in sie.
diesmal keine dollars, sondern ein schleimig-übelriechendes, weißliches etwas. sie nahm das alles widerwillig auf, verstaute es in ihrem innersten wie shrimpsbrötchen. dann kuschelte sie sich an seinen schönen, starken, warmen und reichen männerkörper und schlief von ungezählten cocktails und dieser seiner wärme berauscht, unbefriedigt zufrieden ein.


04. starwars


darth vader saß in seiner spezialkabine, das gewaltige raumschiff zog seine bahnen um den planeten erfz, dessen auslöschung durch die tötungsmaschinerie des mächtigen schlachtkreuzers vor der türe stand.
er starrte auf das hologramm, das ihm leia beim masturbieren vorgaukelte und durch seine dreckverkrusteten ohröffnungen, die unter seiner maske wachsam lauschten, vernahm er ganz schwach etwas, das sein hochgezüchteter gehörcomputer nur als musik identifizieren konnte. so ein seltsamer name wie mozart war auf seinem monitor zu lesen und vader blieb nichts anderes übrig, als verächtlich den kopf zu schütteln. mit einer saloppen handbewegeng zertrümmerte er den vielbeschäftigten, warmen tongenerator, der sofort und mit einem schlag verstummte. das leia-hologramm war weiterhin mit seinen befriedigungsbewegungen beschäftigt und der raffinierte computer ließ sie zarte worte hauchen – darth, ah, darth.
er gab den befehl, als die schöne, kühle prinzessin gerade holographisch-orgasmisch am gipfel ihrer lust angekommen war. er betätigte die interkommunikationssensortaste und brüllte gequälte, aber furchterregende laute, die sich mühsam durch seine atemmaske preßten – vernichtet diesen verfluchten planeten – und verschränkte daraufhin die arme vor seiner stolz aufgeblähten brust, um gedankenverloren auf die stelle zu starren, wo kurz vorher leia organa, die wunderschöne rebellen-prinzessin ihre onanieperformance vollführt hatte.
die laserkanonen des kampfschiffes feuerten ihr tödliches strahlenpaket auf den hilf- und wehrlosen planeten erfz. und so dauerte es gar nicht lange, da war er auch schon kaputt. steinfetzen fetzten in den kosmos hinaus, stoben in einer zerstörerischen parodie der urknalltheorie auseinander. alles, was vom planeten erfz übrig blieb, war sein name und die leere kreisbahn, auf der er einst so stolz dahingeschwebt war, und sich von der dreifachsonne erfzoria 1, 2 und 3 wohlig bescheinen ließ.
zufrieden lächelte der alte darth unter seinem schwarzen kampfanzugraumanzughelm – die kraft war bei ihm und alles andere konnte ihn am haarigen dreckarsch lecken, der langsam unter der schwarzen rüstung verfaulte.
darth vader schwebte durch die langgestreckten korridore seines schiffes und gab sinnlose befehle in großer zahl von sich – macht die luken dicht, ihr armleuchter, hebt die flossen hoch, leckt mich am arsch, bringt mir diesen verfickten luke, tötet diese verhurte rebellen-prinzessin, bringt mir eine von diesen fünftittendreifutlöchernutten – und ähnliche mehr. die treue mannschaft beeilte sich, ihren gebieter nicht noch wütender zu machen und gab sich die größte mühe, all diesen anweisungen mit tiefster hingabe nachzukommen. besonders beim befehl, leckt mich am arsch, mußten jedoch viele ihr leben lassen, weil kaum eine zunge durch die schwarze rüstung einen weg nach innen fand. ja, genaugenommen starben eigentlich allesamt durch den zorn und die kraft darth vaders, weil es in wirklichkeit überhaupt keinen zugang zum arsch des schwarzen lords gab. es gab einfach keinen zugang und es gab auch keinen abgang.
und irgenwann kam der tag, die stunde null, das jüngste gericht, apocalypse now, das ende und der tod auf leisen sohlen, es kam also der tag, an dem die faeces vader nicht nur bis zum hals stand, sondern sogar bis zu seiner lebenswichtigen atemmaske vorgedrungen war. er rief die kraft an, flehte bei allen trilliarden gottheiten, die sich das weltall zusammengereimt hatte (oder umgekehrt, die es sich zusammengereimt hatten), sie möchten ihm, dem großen und starken schwarzen sith doch irgendwie aus der patsche helfen. doch wenn man einmal so tief in der scheiße steckt, dann können auch die allerbesten götter keine wunder mehr bewirken. die matschige stuhlmasse, von der konzentrierten weltraumnahrung keineswegs wohlriechender geworden – eher im gegenteil – begann langsam die luftfilter der unter normalen und manchmal auch extremen bedingungen sich selbst reinigenden atemmaske zu verkleben. womit es nur mehr eine frage der zeit war, bis sie ihm sogar in die nase trat und nach dem weg durch seine schleimverklebten halsnasenohrenkanäle bei den ohren wieder herausquoll. das störte seinen hochgezüchteten gehörcomputer.


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