5. März
Ich sehe die karge Wiese mit den Geduckten Bäumen. Der
Frühling, der sich uns entzieht. Sacht kreisen ein paar
schwarze Vögel den Himmel ein.
Das Allehluja des Frühlings bleibt aus.
Der Tanz entschlüpft mir.
Ich habe wieder Angst vor der summenden Einsamkeit des
Geistes.
4.
Immer im Sommer, im Sommer glüht die Sonne, glüht die
Sonne
ein Ball, so rot
ein Schimmer im Rot – im Farbenmeer ...
es flüstert – keine Angst – keine Angst
streckt die Sonne, streckt die Glieder, unsere Glieder lang
wacht über unseren Verstand ... immer im Sommer, im Sommer
glüht die Sonne.
Gleißend badet –
Geist
fern gibt es etwas zu sehen
gigantische Amouren treiben Blüten
ereifern sich – fahren Winde durch die Haut
prickeln, gleiten über den Rücken –
Verstehst du im späten Abend den Sing-Sang
nur Gefühle erwecken Sehnsüchte
auch wenn keiner mehr darüber spricht.
15. März
Aufbegehren gegen das, was sich beginnt zu
verselbstständigen – Gefühl – jede Möglichkeit
durchdenken, mit dem Denken gestalten. Meine Autonomie als Mensch
– mir ist jede Lebensform möglich, nur einen goldenen
Käfig – davor habe ich Angst.
Eine Liebe, die mich fordert, herausfordert, sich gegenseitig
aufpeitscht, das Ja, die nicht eines Tages in einem
übersatten Zurücklehnen ihre Befriedigung
erfährt.
Wie sie zurückprallen.
Ich bevorzuge weiterhin, sichtbar das Einfache – nur die
Nuancierungen sind es, die uns den Scharfblick verleihen.
Aber ich habe eine Sehnsucht in mir, daß mir alles zu wenig
wird, mir alles zu wenig ist.
endlos Gespräche mit Pablo
er wird gräßlich in seinem Haß – und ich
verstehe und gleichzeitig versuche ich, mich dem Ganzen zu
entziehen, die letzten Tage waren wie die Ruhe vor dem
großen Sturm,
jeder Beschwichtigungsversuch tappt im Leeren
es war nicht anders zu erwarten!
Da staut sich etwas an, das muß durchbrechen – gewaltig –
im Blutrausch sich äußern!
18. März
Archaisch
Ich muß schreiben, wie sehr es auch jeden Sinn entbehrt ...
zusammenhanglos gleiten die Wörter aus meinen Fingern
über die Schreibmaschine auf das Papier.
Schreie ... selbst das ist zu wenig, was genügt eigentlich
noch? Was kann noch genügen?
Intension = Anspannung, Eifer, Kraft.
Intention = Absicht, Vorhaben, Anspannung geistiger Kräfte
auf ein bestimmtes Ziel.
Intuition = Eingebung, ahnendes Erfassen.
Selbstgespräche, natürlich, das ist doch ganz normal,
daß man sich entfremdet, wenn man sich längere Zeit
nicht sieht, nicht fühlt ... mit dem Bruch der Gefühle
kommt auch Unglaubwürdigkeit.
Anachronismus
entweder nach vor oder zurück
Das Manko ausgleichen
Das Maß der Dinge einhalten oder zumindest erkennen, welches
Maß die Dinge haben.
Maßeinheiten.
In allen Belangen vernünftiger werden.
Realistischeres Vorgehen, Planen und Einordnen von Begriffen.
Differenzieren lernen. Abgrenzungen dort schaffen, wo sie
notwendig sind. Dort, wo sie unnotwendig sind, dazulernen –
Öffnen – Osmose
Atem
Äther
Freisetzen von brachliegenden Kräften – Mut –
Projekte im Kopf entstehen lassen – die Zeit besser einteilen,
besser die guten Launen nützen.
Effizienter werden – im Praktischen – wie im Künstlerischen
– weg von einer "ich halte mich über Wasser"-Moral.
Neue Horizonte sichten und übertragen in den Alltag!
Mit Innen – Außen besser arbeiten, etwas anderes wirken
lassen als die Oberfläche!
Standbilder entwickeln ... im Sinn von sich den Tatsachen stellen,
auch wenn es mit Schmerzen verbunden ist ...
nach den sieben magernen Jahren kommen die sieben fetten
Jahre!
Aus dem Erfahrenen Schlüsse ziehen
Erfahrbares nahe rücken lassen ...
Aus der Sackgasse gibt es keinen Ausweg.
Aber sie werden nicht verstehen, weil ich selbst nicht
verstehe.
Mein Wünschen wird mir zur Falle, mein Denken ist zu diffus,
um tatsächlich ergreifend zu sein. Ich spüre es.
Formulierungen ... die Hausarbeit ruht, ich bin selbstvergessen
... sitze, beschwöre eine Zeit in mir herauf, die es nie
gegeben hat, die es zumindest nie geben hätte dürfen ...
es ist eine Prüfung und ich fürchte, die Prüfung
nicht zu bestehen.
Selbstreflexion, eine Antwort auf das, was ich nicht bereit bin zu
vergessen ... Scheiße ... Fluch ... ich habe Angst vor der
Wahrheit ...
Auf was warten?
spring ins Wasser, spring, du Feige, spring und halte dein Herz
fest in Händen dabei, es könnte sonst verloren sein.
Es ist zu spät ... es ist verloren ... es ist zu spät
... es ist verloren ...
wie sonst könnte ich lamentieren und böse Gedanken in
mir aufsteigen lassen.
ich kann mich auch vertiefen
16. Juli
Schnitt – Blende
Tag – Nacht
Datum: 17. Juli
Übers Wasser
in einem liegt die Transformation = Umwandlung = Umformung =
Umgestaltung
mit Geduld erwarten
als eine Bereicherung
Wie fühle ich mich heute ... so wie bei "Billa" die
Kunden.
Aufgrund eines übergroßen Angebots, einer Fülle
von Bunte überfordert und doch dabei gelöst,
gelöster als zuvor ...
Zeitbegriffe assimilieren = angleichen = anpassen
Es ist Sommer!
Aufstöbern von Zusammenhängen.
Gemeinsam sein, gemeinsam etwas erreichen.
Gemeinsam die Welt inspirieren!
Tanzen bis in alle Ewigkeit. Das Weltgefüge bestehen lassen,
die Meinung erreichen ... über opportune
Glaubensgrundsätze hinauswachsen ...
dort fängt sich Licht im vergessenen Tag.
– oder auch nur zusammenhangslos –
Gefüge – Strukturen –
Wiesen blühen – ich habe eine Vorahnung – eine Vision, die
mich beunruhigt
Übers Wasser ...
Sich die Unaufrichtigkeit aus dem Leib reißen.